30 Fröste GAME, 20 Fröste Dr. Faustus, 6 Monde Nichts (G00006)

(900 Wörter, 5 Minuten Lesezeit)

Inhaltsverzeichnis

Die Muse der Muse
2024: Dr. Faustus wird 20 Fröste
2024 ebenso: GAME wird 30 Fröste
Sechs Monde sind nicht die Ewigkeit
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Die Muse der Muse

Als Künstler weiß man nie, wann einen die Muse küsst oder einen anderen kreativen Geist besucht. Die letzten sechs Monde zumindest wuchs keines meiner Werke.

Unkreativ mochte ich in meinen Augen sein, unproduktiv aber nicht. Ich schrieb eine zusätzliche Blog-Seite und sieben Artikel für meinen Satire- und Blödelblog Brummbrummquietsch. Ich gab mich dem Klamauk und dem Horror der Videobearbeitung hin, indem ich dem Intro von Deus Ex (dem Original von 1999) eine bairische Synchronisation verpasste.

GAME ON, mein Sammeldokument für all meine Werke, hat über 22.222 Wörter. Einzig bestehend aus Stichwörter für Waffen, Orte, Figuren und Artikel, selten ganzen Sätzen.

2024: Dr. Faustus wird 20 Fröste

Für 2024 war geplant, das Projekt um den dämonenvernichtenden Doktor Faustus in 2024 – dem zwanzigsten Frost seines Bestehens – voranzubringen. Teil 1 ist bereits fertig, Teil 2 erfuhr im Januar 2024 einen massiven Aufschwung auf 30.000 Wörter. Seither geschah jedoch nichts mehr. Mal hier ein Wort, dort ein halber Absatz, dort eine verhungerte Idee.

Gemessen ab ersten Februar ist das brach und ein Fortschritt von exakt 0 Prozent zum einst festgelegten Ziel von 77.777 Wörtern bis Ende Juli 2024.

Nicht erfreulich, nicht betrübend, nur eine notwendige Phase der Entstehung. Mit der Erschaffung von Vater Samuel erschuf ich eine solch gewaltige Figur, die Teil 2 nicht nur dominiert, sondern die ganze Reihe aus dem Anker reißt. Stellt Euch mein Werk wie Jenga vor, das Holzblockspiel. Jede Figur ist ein Holzblöckchen, sensibel aufeinandergestapelt. Ja. Und jetzt kommt Vater Samuel als 8er Kantholz daher und will auch mitmischen.

Da Vater Samuel ein (wie ich als Gamer sagen würde) Endstufencharakter ist, lässt sich der von mir nicht runterschrauben. Ein ungeschliffener Holzprügel, inmitten von Zahnstochern. Also, was bleibt übrig? Richtig – ich muss auch den Rest der Geschichte auf 11 hochdrehen. Zweifel besitze ich nicht am Gelingen, doch wird es mehr Ressourcen vertilgen als gedacht.

2024 ebenso: GAME wird 30 Fröste

Kommen wir vom Guten zum Besten! GAME selbst wird 30 Fröste! Das Entstehungsdatum von God Amongst Men Entertainment kopple ich an meine erste Idee, an die ich mich erinnern kann. Und das ist tatsächlich schon dreißig Fröste her. Insofern noch nicht erwähnt: Das war beim Zocken von Doom 2: Hell on Earth. Ich war neun Fröste alt und meine Welt klein, als diese eine Idee den Beginn eines Universums gebar.

Zu diesem besonderen Tag im Oktober plante ich einen eigenen Post. Da ich es aber bevorzuge, meine Blogeinträge nicht quantitativ, sondern qualitativ zu gestalten, kombinierte ich es mit dem Jubiläum des Doktor Faustus. Der letzte Post ist immerhin vom ersten Februar 2024 – bevor wieder eine Flaute eintritt, ich gar nichts poste oder den Tag unerwähnt lasse, fasse ich lieber zusammen.

Sechs Monde sind nicht die Ewigkeit

Wie geht es weiter, wenn sechs Monde nichts geschah? Ich weiß nicht wie oder wie schnell, nur, dass! Aktionismus mag man mir bei jedem Post und Artikel vorwerfen können, doch bin ich wie erwähnt unkreativ, aber nie unproduktiv.

Wie anfangs erwähnt, ist die Muse ein seltsames Ding. Natürlich, auch ich kenne (vermutlich (nicht)) all die Tipps, die Tricks, das theatralische Trara um die Kunst. Millionen Künstler gibt es, Milliarden Werke, und jedes ist unikal entstanden, als artistischer, fantastischer Fingerabdruck.

Deshalb mache ich mir keinen Druck. Jedes Werk benötigt die Zeit, die es benötigt. Und jedes Werk bekommt die Zeit, die es benötigt. Manche Romane sind schlichter Bambus und sprießen in einem einzigen raschen Zug zur Vollendung. Andere erweisen sich als sensible Orchidee (da steckt sogar Wort »Idee« drin?) – kaum arbeitet man daran, droht das Werk nach allen Seiten wegzubrechen.

Alle sind sie aber Rosen von Jericho. Man kann sie vergessen, vernachlässigen, im Wüstenstaub endloser Kreativität liegen lassen. Sobald man aber zurückkehrt und sie wässert, sprießen sie, wachsen sie, blühen sie. (Für die Botaniker unter Euch: Den Vergleich bitte nicht allzu genau nehmen!)

Selbst wenn ich nicht schreibe, läuft die magische Maschinerie der Ideen in meinem Geist. Metaphorisch betrachte ich jenen als tausendarmigen Kraken mit noch mehr Augen und einem gewaltigen Schlund und dem Appetit eines schwarzen Loches. Anime, Filme, Videospiele. Ich konsumiere nicht, ich verschlinge. Nicht, was die Menge angeht (dafür fehlt mir die Zeit), sondern die Intensität, mit der ich es verarbeite.

Womöglich ist es nie die Leere, die mich füllt, sondern die Fülle, die mich leert. Nicht selten folgt dem Tatendrang die Träge, weil es einfach viel zu viele Ideen sind, die ich integriert, umgesetzt, eingearbeitet sehen will.

Als Künstler betrübt es mich nicht zu wissen, vermutlich nie Erfolg mit meiner Kunst zu haben. Am wenigsten Finanziellen. Mich würde nur betrüben zu wissen, dass ich ein Projekt im Leben nicht mehr verwirklichen oder beenden kann, weil mir die Lebenszeit ausgeht.

Bevorzugt beende ich Artikel und Posts mit etwas Positivem. Da ich aber schon aufs Finanzielle zu sprechen kam: Mich erreichte ein zahlungsschweres Schreiben einer Anwaltskanzlei, da ich ein Meme auf meinem Blog verwendete. Ein Meme, das in seinen Ursprüngen das erste Mal in den 2010er Frösten auftauchte und seither millionen-, wenn nicht milliardenfach in ebenso vielen Variationen im Netz zu finden ist.

Da man vermutlicherweise mit dem Bild selbst kein Geld mehr verdienen kann und auch ehemalige Jurastudenten einen Sinn in ihrem wohl recht trostlosen tristen Dasein benötigen, bekam ich eben jenes Schreiben samt Zahlungsaufforderung. Nun, da soll noch jemand sagen, mit der Kunst lässt sich nichts verdienen. Es war nicht gelogen – es sagte nur nie jemand, dass man als Kunstschaffender selbst das Geld verdient 😅

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Bildquellen

Das Bild von »Echte Rose von Jericho«, Anastatica hierochuntica:
Urheber: Phil41, Wikimedia Commons
Lizenz: Creative Commons – Lizenz, CC BY-SA 3.0
Am Bild wurden keine Änderungen vorgenommen.

Restliche Bilder:
Eigene Werke